Fröhlich singen im Advent –
können das wirklich nur unbeschwerte Kinderherzen? Viele Menschen sehnen sich danach: die erwartungsvolle Stimmung in der Vorbereitung auf Weihnachten noch einmal so zu erleben wie sie es als kleines Kind erlebt haben! Trotz der Armut, dem Krieg und in aller Einfachheit. Doch ist der Advent nicht gerade etwas für Menschen, denen es schwer ums Herz ist? Die Kerzen strahlen hinein in die Dunkelheit. Wer trauert, darf auf Trost hoffen. Wer Lasten trägt, muss sie nicht allein tragen. Gott kommt auf die Erde im Kind von Bethlehem, Gott kommt in die Dunkelheit der Welt, um für uns das Licht der Welt zu sein. Es ist viel Dunkelheit nicht nur draußen in der Welt, sondern auch in uns selbst. Wenn uns der Mut verlässt, wenn wir erschöpft sind und uns ausgebrannt fühlen. Wenn es Streit gibt, und wir oft gar nicht mehr wissen, warum, und keiner nachgeben will, schon aus Prinzip nicht. Wenn wir das Beste wollen und es einfach nicht hinbekommen – wenn wir von Menschen enttäuscht sind und darum auch die anderen nicht gut behandeln. Von Hoffnung, vom Frieden, von Liebe singen wir im Advent. Was gibt es Besseres zu erwarten? Gott, lässt uns aufatmen. Gott schenkt uns die Bereitschaft zum Frieden.
Im Advent zeigen uns die Propheten des Alten Testamentes neue Lebensmöglichkeiten, neue Perspektiven, neue Anfänge! Beeindruckend das 35 Kapitel bei Jesaja mit seinen hoffnungsvollen Bildern, gezeichnet vom dürren Land, das bewässert werden soll, von blinden und gehörlosen Menschen, denen ihre Sinne geöffnet werden. Der Propheten unglaubliche Zukunftsmusik kann auch uns helfen geschlossene und zugekniffene Augen und die zugehaltenen oder auf Durchzug gestellten Ohren wieder zu öffnen. Unversöhnlichkeiten aufzukündigen!
Im Advent wird das unglaubliche Fest der Weihnacht vorbereitet. Seit Jahrhunderten helfen die Liturgien der Kirche, sich auf dieses Fest gut vorzubereiten. Die Texte der Sonntage laden ein zu Besinnung und Ruhe um Raum zu schaffen, für das, was uns an Weihnachten erwartet. Das Geschenk der Weihnachten ist, dass es das Fest des Anfangs ist, und muss wie jeder Anfang vorbereitet sein. Gott kommt in die Welt und ist Anlass zur Freude, Freude macht fröhlich: Ein fröhlicher Advent zum Singen.
Das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen! Ihr Pfarrer Markus Schmidt