Pilgergedanken zum November 2018

Pilgerbrücke Cluis (via lemovicensis)

 

Mit Hilfe von Brücken überwindet der Pilger zwei Punkte, die durch einen Fluss, Bach oder ein Tal voneinander getrennt sind. Sie verkürzen den Weg und ermöglichen aufeinander zuzugehen, miteinander unterwegs zu sein. Sie sind Kulturzeugnisse wie diese ehemalige Eisenbahnbrücke aus dem 19. Jahrhundert. Die Steinbögen über das Tal des „Auzon“ sind auch Symbol unseres Lebens. Die Brücke lässt uns sicher von einer zur anderen Seite gelangen. Diese Tragfähigkeit und Sicherheit wünschen wir uns auch in unseren Beziehungen zu unseren Mitmenschen ganz so wie es Kurt Rommel in seinem Gedicht zum Ausdruck bringt.

 

Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen,
gib mir den Mut zum ersten Schritt.
Lass mich auf deine Brücken trauen
und wenn ich gehe,geh du mit.

Ich möchte gerne Brücken bauen,
wo alle tiefe Gräben sehn.
Ich möchte über Zäune schauen
und über hohe Mauern gehn.

Ich möchte gerne Hände reichen,
wo jemand harte Fäuste ballt.
Ich suche unablässig Zeichen
des Friedens zwischen jung und Alt.

Ich möchte nicht zum Mond gelangen,
jedoch zu meines Feindes Tür.
Ich möchte keinen Streit anfangen.
Ob Frieden wird, liegt auch an mir.

Herr gib mir Mut zum Brückebauen,

gib mir den Mut zum ersten Schritt.
Lass mich auf deine Brücke trauen
und wenn ich gehe, geh du mit.

( v. Kurt Rommel )

 

 

(Foto: G. Waigand)